1. Hatter Expertenrunde

am 16. September 2003 im Gesellschaftshaus "Dorfkrug Meiners"


Der Wasserbüffel als Landschaftspfleger

Einen bedeutsamen Beitrag für den Landschaftsschutz wird der Wasserbüffel in der Zukunft leisten. Davon sind Peter Biel und Hergen Eickhorst von der Büffelfarm Hatten überzeugt. Um Fragen des Einsatzes dieser großen Pflanzenfresser (Herbivoren) zu erörtern und erste Erfahrungen auszutauschen, haben die Betreiber der Büffelfarm Hatten am Dienstag, den 16. September 2003, Vertreter der Bezirksregierung Weser-Ems und einige für den Landschaftsschutz relevante Organisationen aus dieser Region zu einer Expertenrunde in das Gesellschaftshaus "Dorfkrug Meiners" nach Hatterwüsting eingeladen.

Begrüßen konnte Peter Biel u.a. den Vertreter der Bezirksregierung und den für die hiesigen Naturschutzgebiete zuständigen Dezernenten Dirk Röckendorf, den Kreisveterinär Dr. Lübbert Lübbers aus Aurich sowie den Tierarzt Dr. Harald Stolle-Brüers aus Hatten. Vom Natur- und Landschaftsschutz sind Dr. Hartmut Ludewig vom BUND Oldenburg sowie die Leiterin der Naturschutz-Station "Fehntjer Tief", Anneliese Saathoff, gekommen. Großes Interesse am Einsatz der Wasserbüffel für den Naturschutz in Bremen zeigten Petra Schäffer und Anja Scharnweber, die die Gelegenheit nutzen wollten, sich bei diesem Treffen schon vorab zu informieren.

Als besondere Gäste konnte Peter Biel die Tierfilmer Wolfram Schiebener und Hraban Pörtner vom WDR-Fernsehen willkommen heißen, die für die Fernsehreihe "ServiceZeit KostProbe" einen Filmbeitrag über die Hatter Wasserbüffelherde machten und sich dafür einen ganzen Tag Zeit genommen haben, um die Einsatzmöglichkeiten des Wasserbüffels aufzuzeigen.

Aus den Beiträgen der Naturschutzexperten wurde deutlich, dass der Wasserbüffel an den verschiedenen Einsatzorten in Niedersachsen bisher die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen würde. Insbesondere sei er überall von der Bevölkerung mit neugierigem Erstaunen aufgenommen worden und würde sich zudem zu einem herausragenden touristischen Anziehungspunkt entwickeln. Obwohl sich die von der Büffelfarm Hatten gelieferten 16 Tiere erst seit wenigen Wochen in Aurich befinden, konnte Anneliese Saathoff von der dortigen Naturschutzstation nur Positives berichten und zeigte sich besonders erfreut darüber, dass die Büffel sich im Naturschutzgebiet "Fehntjer Tief" auch die Pflanzenarten wie Binsen und Disteln munden lassen, die von ihren "Herbivoren-Kollegen" Pferd und Rind gerne gemieden werden.
Gleiches konnte Dr. Ludewig berichten, der über die Gründlichkeit der Abweidung durch die Wasserbüffel in dem von ihm betreuten Gebiet in der Haaren-Niederung in Oldenburg sehr erstaunt war und der Büffelfarm Hatten eine erste detaillierte Expertise zur Verfügung stellte (siehe Projekt Haaren-Niederung).
Dieses Gebiet hatte auch Dezernent Dirk Röckendorf mehrfach besucht und unterstützt deshalb die Bemühungen der Hatter Büffelhalter, weitere Projekte zu initiieren, um nach einer Erprobungsphase die Ergebnisse zusammen zu tragen und damit eine sachliche Grundlage für den möglichen zukünftigen Einsatz zu gewinnen.

Wie die robusten Wasserbüffel mit den Witterungsbedingungen hierzulande zurechtkommen, werden diese Projekte ebenfalls deutlich machen. Die in der Expertenrunde vertretenen Veterinäre hatten aber keinerlei Bedenken, zumal sich die Büffel einerseits schon seit vielen Jahren in dieser Region befinden und gut gedeihen, auch die Büffelkühe in Hatten haben während der Frostperiode auf der offenen Weide problemlos ihren Nachwuchs erhalten. Zudem würden diese Tiere nicht aus den Tropen in den kalten deutschen Winter kommen, sondern aus dem europäischen Rumänien mit ähnlichen Witterungsbedingungen wie in Deutschland.

Vom freundlichen Charakter der Wasserbüffel konnten sich die Kölner Tierfilmer mehrfach überzeugen. Sie begleiteten Peter Biel und Hergen Eickhorst zu den verschiedenen Weiden und zeigten keinerlei Berührungsängste, so dass sie inmitten der Herden ungestört ihre Aufnahmen machen konnten.

Beim anschließenden delikaten Büffelessen konnte sich die Expertenrunde davon überzeugen, dass nicht ohne Grund das Büffelfleisch zu den kulinarischen Leckerbissen gehört, für das oft weite Anreisen unternommen werden.

Erst seit wenigen Wochen sind diese 27 Wasserbüffel aus Rumänien zur Büffelfarm Hatten gekommen, die jetzt über 50 Tiere verfügt. Trotz des heißen Sommers und der dürren Weiden haben diese Tiere in nur 3 Wochen im Durchschnitt 30 kg zugenommen. Kameramann Hraban Pörtner fühlte sich inmitten der Herde sehr wohl
Beim anschließenden delikaten Büffelessen konnte sich die Expertenrunde davon überzeugen, dass nicht ohne Grund das Büffelfleisch zu den kulinarischen Leckerbissen gehört, für das oft weite Anreisen unternommen werden.
Dezernent Dirk Röckendorf von der Bezirksregierung Weser-Ems und Dr. Hartmut Ludewig vom BUND standen nach dem Essen für Interviews zur Verfügung und äußerten sich auf die Fragen von Wolfram Schiebener nach dem Geschmack des Büffelfleisches wie auch zum Einsatz der Wasserbüffel als Landschaftspfleger absolut positiv.