Die Bilanz des Jahres 2003
"Die von uns für das Jahr 2003 gesteckten Ziele haben wir erreicht!" Zu diesem Resümee kommen Rita und Peter Biel gemeinsam mit ihrem Zuchtpartner Hergen Eickhorst, wenn sie auf den Start ihrer Wasserbüffelzucht mit vier Tieren im Oktober 2001 zurückblicken und jetzt über 50 männliche und weibliche Tiere auf den Weiden in Sandhatten zählen können.
Darüber hinaus grasen jetzt auch schon 22 Wasserbüffel von der Hatter Büffelfarm als "Landschaftspfleger" in Naturschutzgebieten am Steinhuder Meer und im "Fehntjer Tief" bei Aurich. "Hierüber freuen wir uns besonders", so Peter Biel, "denn in erster Linie züchten wir diese außerordentlich wertvollen Herbivoren, die unter den großen Pflanzenfressern eine Sonderstellung einnehmen, weil sie für den Landschaftsschutz eine besondere Bedeutung erlangen werden".

Gerade für Feuchtbiotope und auf Problemflächen wie Sümpfen und Mooren gibt es kein vergleichbares Tier, das sich für Beweidungs- und Pflegemaßnahmen besser eignet und artgerecht einsetzen lässt als den Wasserbüffel, ist sich der Hatter Büffelzüchter sicher. Unsinnig ist es und zeugt von wenig Sachkenntnis, wenn von unbedarfter Seite unser Europäischer Wasserbüffel als asiatisches Tropentier hingestellt wird, denn er ist sehr robust, klimatisch anpassungsfähig und kälteresistent. Problemlose Geburten auf offener Weide bei Minustemperaturen waren auch schon in Hatten zu verzeichnen.

Dankbar sind Peter Biel und Hergen Eickhorst dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Büffelverbandes, Prof. Dr. Hilmar Zeigert (Oldenburg), für die detaillierte Ausarbeitung einer Projektbeschreibung und seine wissenschaftliche Begleitung des in Deutschland bisher einmaligen Studienprojektes, das jetzt auch von einer Universität in Sachsen aufgegriffen wurde.
Dank geht auch an Dr. Hartmut Ludewig vom BUND Oldenburg für das in der Haaren-Niederung in Oldenburg erfolgreich durchgeführte Beweidungsprojekt und die erstellte ausführliche Expertise.

Besonders stolz sind die Hatter Büffelhalter auf das Erreichen des ersten Etappenziels in den Problemflächen des "Fehntjer Tiefs", so Peter Biel. "Dieses gemeinsame Projekt der Bezirksregierung Weser-Ems, dem Landkreis Aurich und der Büffelfarm Hatten hat für uns eine zentrale Bedeutung, denn auf diesen beiden 25 ha großen Arealen wird sich zeigen, dass der Wasserbüffel die in ihn gesetzten Erwartungen voll erfüllen wird."

In den Auricher Weiden gibt es eine Reihe von gefährlichen Niedermoorgräben, die keine große Wasser-, aber eine gefährliche Torfschlammtiefe aufweisen. In diesen Gräben sind zuvor schon Rinder verschiedener Rassen verendet, da sie nicht in der Lage waren, sich aus Schlamm und Wasser selbst zu befreien. Die Wasserbüffel dagegen sind nach Aussage des Naturschutzexperten Heinrich Pegel von der Bezirksregierung Weser-Ems immer wieder aus den Gräben heraus gekommen oder sind instinktmäßig in die gefährlichsten gar nicht erst hinein gegangen.
Am 20. Juli 2003 sind die ersten Wasserbüffel ins "Fehntjer Tief" gekommen.
Vertreter der Bez. Reg. Weser-Ems, des Landkreises Aurich und die betreuenden Landwirte bildeten das Begrüßungs-Spalier.
Vor dem Abschlussgespräch hielt man noch einmal nach der Büffelherde Ausschau: v.l. Landwirt Dieter Peters, Erich Cassens, Anneliese Saathoff, Heinrich Pegel, Hergen Eickhorst und Landwirt Hans Mescher.
Eine erfreuliche und positive Bilanz zog die Expertenrunde schon nach 4 Monaten bei ihrem Gespräch am 27. November 2003 in der Naturschutzstation.
v.l.: Anneliese Saathoff (Leiterin der Naturschutzstation), Hergen Eickhorst, Wulf-Ingo Schöne (Landkreis Aurich), Ingolf Faida (Bez. Reg. Weser-Ems), Landwirt Hans Mescher, Erich Cassens (Kreislandwirt a.D.) und Dr. Lübbert Lübbers (Leiter Veterinäramt LK Aurich).
Weitere Berichte:

Der Einsatz von Wasserbüffeln im Fehntjer Tief

Das Fehntjer Tief und die Naturschutzstation

Begrüßungsfeier in der Naturschutzstation


und auch http://www.naturschutzstation.de/
Zwischenbericht
von Heinrich Pegel
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